Multi-Use-Case

Multi-Use-Case-Szenarien im Kontext von Batteriespeichern beziehen sich auf die Nutzung von Batteriespeichern für mehrere Anwendungen oder Zwecke. Das heißt, Batteriespeicher werden nicht nur für einen bestimmten Zweck eingesetzt, sondern können in ganz unterschiedlichen Szenarien – auch kombiniert oder abwechselnd – zum Einsatz kommen je nach Bedarf, den vorhandenen Energiequellen sowie ihrer Ausstattung und den Vereinbarungen mit dem jeweiligen Netzbetreiber.

Ein klassisches Beispiel für ein Multi-Use-Case-Szenario ist die Nutzung von Batteriespeichern zur Integration erneuerbarer Energien in Stromnetze. Der Batteriespeicher kann dabei verschiedene Aufgaben erfüllen: Er kann bei Netzschwankungen sehr schnell Strom liefern (die sogenannte Primärregelleistung), er kann Strom zur Verfügung stellen, wenn das schnelle Eingreifen anderer Batteriespeicher nicht ausreicht (Sekundärregelleistung) oder er kann Strom punktuell handeln und so entstehende Bedarfe abdecken.

Bisher wurden Batteriespeicher überwiegend für einen einzigen Einsatzzweck konzipiert. Das macht sie jedoch anfällig für Preisschwankungen in diesem einen Anwendungssegment. Durch die Kombination verschiedener Use-Cases kann damit die Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern erhöht werden.

Dabei gilt: Es gibt nicht die eine perfekte Lösung für jeden Batteriespeicher. Entscheidend ist ein guter Kompromiss zwischen Auslastung und Schonung der Batterien. Unser NOVUM AI Storage Guard überwacht deshalb nicht nur den Zustand Ihrer Anlagen und warnt Sie frühzeitig bei möglichen Sicherheitsproblemen. Er behält auch die Lebensdauer Ihrer Systeme im Blick und gibt Ihnen Nutzungsdauerprognosen für verschiedene Use Cases aus.

Wir liefern Ihnen außerdem einen so genannten Cost-per-Cycle-Wert. Dieser berücksichtigt, wie viel Batterieverschleiß ein vollständiger Ladezyklus in verschiedenen Use Cases verursacht und rechnet dies in tatsächliche Kosten um. So haben sie bei Ihren Vermarktungsentscheidungen volle Transparenz und können wirklich lukrative von vermeintlich lukrativen Geschäften unterscheiden. Außerdem behalten wir vollautomatisiert im Blick, dass Sie mit Ihren Multi-Use-Case-Szenarien innerhalb ihrer Garantiebedingungen bleiben.

Übersicht zu Nutzungsszenarien von Batteriespeichern:

  1. Lastspitzenausgleich: Batteriespeicher können genutzt werden, um Lastspitzen im Stromnetz auszugleichen und damit teure Netzentgelte für besonders hohe Lasten zu vermeiden. Dies wird bislang überwiegend im produzierenden Gewerbe eingesetzt, kann aber auch in Wohngebieten z. B. in Kombination mit Ladesäulen Sinn machen.
  2. Eigenverbrauchsoptimierung: Batteriespeicher können genutzt werden, um den Eigenverbrauch von Solarstrom oder anderen erneuerbaren Energiequellen zu optimieren. Die Batterie kann Energie speichern, die während des Tages produziert wurde, und diese bei Bedarf abgeben.
  3. Frequenzregelung: Batteriespeicher können dazu beitragen, die Frequenz im Stromnetz zu stabilisieren und damit die Netzstabilität zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig bei der Integration von erneuerbaren Energien, da diese oft schwankende Energiemengen produzieren.
  4. Backup-Stromversorgung: Batteriespeicher können als Backup-Stromversorgung eingesetzt werden, um bei Stromausfällen eine Notstromversorgung zu gewährleisten.
  5. Netzdienstleistungen: Batteriespeicher können auch dazu eingesetzt werden, um Netzdienstleistungen wie Spannungshaltung oder Blindleistungsbereitstellung zu erbringen.
  6. E‑Mobilität: Batteriespeicher können als Ladestationen für Elektrofahrzeuge dienen und somit zur Förderung der Elektromobilität beitragen.

Durch die Kombination verschiedener Anwendungen können Batteriespeicher besonders effizient genutzt werden.

Was sollten Betreiber von Batteriespeichern bei der Entscheidung für bestimmte Nutzungsszenarien beachten?

  1. Technische Spezifikationen: Die technischen Spezifikationen des Batteriespeichers wie Kapazität, Spannung und Leistung müssen den Anforderungen des gewählten Nutzungsszenarios entsprechen. Eine ungünstige Spezifikation kann zu Ineffizienz oder sogar zu Schäden am System führen.
  2. Energiebedarf und Verbrauchsmuster: Der Energiebedarf und das Verbrauchsmuster des jeweiligen Anwendungsfalls müssen berücksichtigt werden. Ein Batteriespeicher für einen Industriebetrieb mit hohem Energiebedarf muss beispielsweise eine höhere Kapazität aufweisen als ein Speicher für ein Einfamilienhaus.
  3. Betriebskosten und Wirtschaftlichkeit: Die Betriebskosten und Wirtschaftlichkeit des gewählten Nutzungsszenarios sollten in Relation zum erwarteten Nutzen und zur Rentabilität stehen. Ein Szenario, das hohe Investitions- und Betriebskosten erfordert, muss einen entsprechenden Nutzen liefern, um wirtschaftlich zu sein.
  4. Regulatorische Rahmenbedingungen: Regulatorische Rahmenbedingungen wie Einspeisevergütungen, Netzanschlussbedingungen und Umweltauflagen können die Auswahl von Nutzungszenarien beeinflussen. Es ist wichtig,  solche Vorgaben und Anforderungen zu kennen und vor der Entscheidung für ein bestimmtes Szenario zu berücksichtigen. Bestenfalls fließen alle relevanten Überlegungen bezüglich Nutzungsszenarien schon bei der Planung des Speichers ein.
  5. Lebensdauer und Wartung: Die Lebensdauer und Wartungsanforderungen des Batteriespeichers müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Ein Nutzungsszenario, das eine hohe Belastung des Systems erfordert, kann zu einem schnelleren Verschleiß führen und eine höhere Wartung erfordern.

Durch die sorgfältige Abwägung dieser Faktoren können Betreiber von Batteriespeichern die richtigen Entscheidungen treffen und die optimale Nutzung ihres Systems sicherstellen.