Mit kalendarischer Alterung ist der Alterungsprozess gemeint, der stattfindet, egal ob eine Batterie genutzt wird oder nicht. Es ist wichtig, sich das immer wieder vor Augen zu führen, dass eine Batterie auch bei der Lagerung altert und nach einiger Zeit nicht mehr als „neu“ betrachtet werden kann, selbst wenn sie sich in ihrer ungeöffneten Verpackung befindet. Es finden chemische Prozesse in ihrem Inneren statt, die sich auf ihren Gesundheitszustand, ihre Kapazität und letztendlich vor allem auf das Thema Sicherheit auswirken können.
Abgrenzung zu zyklischer und sprunghafter Alterung
Die kalendarische Alterung ist nicht zu verwechseln mit der zyklischen Alterung von Batterien, die durch das Laden und Entladen entsteht. Hinzu kommen sprunghafte Alterungsphänomene z. B. durch extreme Temperaturschwankungen oder physikalische Einwirkungen auf die Batterie.
Zusammengefasst bedeutet das: Eine Batterie altert – ähnlich wie ein Mensch – schon von sich aus. Je häufiger und intensiver sie beansprucht wird, desto mehr verstärkt sich dieser Prozess.
Wie wirkt sich die Lagerung auf die Alterung von Batterien aus?
Gute Lagerungsbedingungen wirken sich definitiv positiv auf den Alterungsprozess von Batterien aus. Zudem sind sie ein Sicherheitsfaktor. Wichtig ist vor allem, die Batterien vor Feuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen zu schützen. Die kalendarische Alterung schreitet zwar trotzdem voran, aber das Risiko für eine sprunghafte Alterung wird so minimiert. Am besten bewahren Sie Batterien an einem kühlen und trockenen Ort auf, der dafür explizit zugelassen ist.
Wie macht sich die kalendarische Alterung im Alltag bemerkbar?
Der Alterungsprozess von Batterien lässt sich also nicht verhindern. Er macht sich im Alltag an verschiedenen Faktoren bemerkbar:
Selbstentladung: Der Selbstentladungsprozess wird mit fortschreitender Zeit immer stärker und führt dazu, dass die Batterie ihre Ladung zunehmend schneller verliert.
Kapazitätsabnahme: Je älter die Batterie wird, desto weniger Energie kann sie speichern und abgeben.
Erhöhter Innenwiderstand: Wenn eine Batterie altert, wird ihr Innenwiderstand höher, bei Belastungen verliert die Batterie dadurch schneller an Spannung und ihre Effizienz wird gemindert.
Verändertes Spannungsniveau: Ältere Batterien können ihre Ladung nicht mehr stabil halten. Das wirkt sich auf die Zuverlässigkeit der Geräte aus, in denen sie genutzt werden.
Veränderte Lade- und Entladezeiten: Die Kalendarische Alterung von Batterien kann sich auch dadurch bemerkbar machen, dass die Batterie schneller lädt und entlädt. Einige Batteriemanagementsysteme gleichen dies durch niedrigere Ladeströme aus, sodass es auch zu längeren Ladungen kommen kann. Ist dies bei älteren Batterien der Fall spricht dies für ein gutes Batteriemanagementsystem.
Wie kann ich feststellen, wie sehr eine Batterie schon gealtert ist?
Oft müssen Unternehmen mit Batterien umgehen, über die sie sehr wenig wissen. Wichtiger als die Frage, wie alt eine Batterie konkret ist, ist es zu erfahren, wie es um die Gesundheit (State of Health) und die Kapazität der Batterie steht. Nur so kann der Restwert der Batterie ermittelt und festgestellt werden, ob sie z. B. für eine angedachte Second Life Anwendung überhaupt noch geeignet ist.
Das Alter einer Batterie allein sagt gar nichts aus. Schließen Sie bitte niemals vom Zustand einer Batterie auch auf den einer anderen desselben Alters. Zwei Batterien können am gleichen Tag im gleichen Unternehmen produziert worden sein und sich dennoch in einem völlig unterschiedlichen State of Health befinden.
Wir empfehlen, Batterien – und wenn nötig auch einzelne Batteriezellen – deshalb immer mit dem Battery Analyzer oder Cell Analyzer zu testen und während des Einsatzes, insbesondere in Batteriespeichern, durch unsere KI überwachen zu lassen.