Blackout im Winter? — Ein Gespräch mit NOVUM Co-Founder Jens Haupt zu Schwachstellen im Energiesystem

Das Thema „Blackout“ geistert gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit immer wieder durch die Medien. Reine Panikmache? Oder ein realistisches Szenario? Wir haben mit Jens Haupt, Co-Founder bei NOVUM und Experte für Künstliche Intelligenz (KI), über Schwachstellen im deutschen Energiesystem gesprochen.
Jens Haupt

Das Thema „Blackout“ geistert gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit immer wieder durch die Medien. Reine Panikmache? Oder ein realistisches Szenario? Wir haben mit Jens Haupt, Co-Founder bei NOVUM und Experte für Künstliche Intelligenz (KI), über Schwachstellen im deutschen Energiesystem gesprochen.

Stromausfälle bei eisigem Wetter

„Blackouts gibt es immer wieder, aber sie sind anders, als wir es aus Filmen kennen“, erklärt Jens Haupt gleich zu Beginn des Gesprächs. Vor einem großen mehrtägigen Stromausfall, wie etwa im Winter 1978 / 79 in der DDR, hat der KI-Experte keine Angst. Damals waren durch massiven Schneefall viele Strommasten eingeknickt. Gleich zweimal brach die Versorgung über mehrere Tage großflächig zusammen. Wohlbemerkt bei Temperaturen von unter Minus 20 Grad.

„Heute ist unser Stromsystem stabiler“, betont Jens Haupt. „Wir haben uns in Deutschland an ein bequemes Leben gewöhnt. Jeden Tag sind viele Menschen nur damit beschäftigt, dass die Energieversorgung so sicher bleibt, wie sie ist.“

Versorgungsprobleme in Großstädten besonders gefährlich

Auch feindliche Hacker-Angriffe bereiten dem Head of Software bei NOVUM aktuell keine Sorgen. Viel realistischer sei, dass es aufgrund von Unfällen, Defekten und Fehlern zu einem mehrstündigen oder sogar mehrtägigen Stromausfall kommt. So waren erst 2019 über 31.000 Haushalte und zweitausend Firmen in Berlin Köpenick knapp 31 Stunden ohne Energie. Ursache: zwei durchtrennte Kabel, die Bauarbeiter übersehen hatten.  

Nicht so schlimm, möchte man meinen. „Doch wir müssen die Einzelschicksale betrachten, die mit so einem Stromausfall verbunden sind“, so Jens Haupt. „Menschen, die in Fahrstühlen oder U‑Bahnen stecken bleiben. Kinder, Schwangere und ältere Personen, die Hilfe brauchen und womöglich nicht bekommen. Insbesondere in großen Städten führen Stromausfälle schon nach wenigen Stunden zu massiven Problemen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir in Deutschland Netzschwankungen durch Großspeicher ein Stück weit auffangen können.“

Großspeicher sorgen bei Stromschwankungen für Sicherheit

Schwankungen, die in Deutschland aktuell sogar zunehmen! Schließlich steigt der Anteil erneuerbarer Energien aus Windkraft- und Solaranlagen von Woche zu Woche. Aber Wind weht eben nicht immer. Und gerade, wenn die Sonne untergeht, schalten wir Deutschen gern Herd und Fernseher ein.

„Solche Peaks auszugleichen ist kein Problem“, erklärt Jens Haupt. „Schwieriger wird es, wenn durch einen Defekt plötzlich ein großes Kraftwerk streikt. Dann ist die volle Leistung unserer Großspeicher gefragt. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Defekte in Großspeichern oft unentdeckt

Doch tatsächlich decken der Software-Experte und sein Team immer wieder Fehler in Großspeichern auf, die selbst die Betreiber überraschen. Bei einem drohenden Blackout sind es solche Defekte, die dazu führen können, dass Anlagen nicht die erhoffte Leistung erbringen.

„Wir hatten bereits den Fall, dass sich Batterien in einem Speicher, der eigentlich gar nicht in Betrieb war, trotzdem gegenseitig be- und entladen haben. Das beschleunigt den Alterungsprozess enorm und führt langfristig zu einem Kapazitätsverlust“, berichtet Jens Haupt.

Der Mechanismus, der das hätte verhindern sollen, war schlicht ausgefallen. Ohne die Künstliche Intelligenz von NOVUM, die große Datenmengen auf Unregelmäßigkeiten prüft und dadurch Probleme „voraussagen“ kann, wäre das Problem weiter unentdeckt geblieben. Batterien hätten sich erhitzen oder gar entzünden können. Insbesondere Betreibern von Anlagen mit älteren und gebrauchten Batterien empfiehlt der Software-Experte deshalb, beim Thema Sicherheit keine Kompromisse einzugehen.


Monitoring und Wirtschaftlichkeitsoptimierung mit NOVUM Technologie

Besitzer und Betreiber von Batteriespeichern können ihre Anlagen jetzt mit der Künstlichen Intelligenz von NOVUM nachrüsten, um die Sicherheit zu erhöhen. Die technische Umsetzung für ein einfaches Monitoring dauert etwa eine Woche. Nach einem Monat erhalten Kunden anhand der Datenauswertung durch die Künstliche Intelligenz von NOVUM zusätzlich wertvolle Hinweise zur Wirtschaftlichkeitssteigerung ihrer Anlagen in verschiedenen Nutzungsszenarien.

Kontakt

Anne Schwerin

Head of Communication

a.schwerin@novum-engineering.com

+49 (0) 351 475 911 50